Eingewöhnung

Übergänge sind zeitlich begrenzte Lebensabschnitte, in denen markante Veränderungen geschehen und Phasen beschleunigten Lernens. Übergänge bergen Chancen und Risiken. Es sind Brücken zwischen bestimmten Lebensabschnitten. Wer bei einem Übergang diese Brücke betritt, verlässt Gewohntes und Vertrautes.

 

Gelungene Übergänge ermöglichen es Eltern und Kindern zu wachsen und ein positives Selbstbild in einer neuen Rolle (als Kindergartenkind, als Eltern eines „großen“ Kindergartenkindes) zu entwickeln.

 

Der Übergang ist ein Prozess voller Chancen, der von allen Beteiligten gemeinsam gestaltet wird. Übergänge können von starken Emotionen begleitet werden. Nicht nur Kinder sondern auch Eltern und die ganze Familie können Anspannung, Verunsicherung, Belastung, Frustration, Angst aber auch Neugierde, Wissbegierde und Freude in dieser Zeit erleben.

 

Wir nehmen alle Gefühle ernst und unterstützen euch und euer Kind in dem Eingewöhnungsprozess. Unsere Energie richtet sich in dieser Zeit nicht auf die Belastung und Anspannung, sondern unsere Aufmerksamkeit gilt der Herausforderung, die motiviere Seite der Anforderung, auf die Lernprozesse und den Kompetenzgewinn den euer Kind in dem Übergang erwirbt.

 

Zusammen mit dem päd. Personal wird die Eingewöhnungszeit individuell für euer Kind gestaltet.

 

Für ein sicheres Gelingen des Übergangs zu einer neuen Bezugsperson benötigt euer Kind eine sichere Bindungsperson, meist sind dies Mama oder Papa. In der Eingewöhnungszeit ist mindestens eine Bindungsperson anwesend. Wir möchten euch und eurem Kind großzügig Zeit und Raum zum Ankommen, wachsen und entwickeln geben. Jedes Kind besitzt seinen eigenen Lebens- und Zeitplan, diesen gilt es zu achten.

 

Erstes Ankommen ca. drei Tage:

Ein Elternteil kommt min. drei Tage lang mit dem Kind in den Wald, bleibt als „sicherer Hafen“ bei dem Kind oder in der Nähe. Das Elternteil verhält sich passiv, schenkt aber dem Kind die volle Aufmerksamkeit.

 

Nach ca. 1-2 Stunden verabschieden sich beide. In dieser Zeit findet kein Trennungsversuch statt. Das päd. Personal nimmt einfühlsam Kontakt auf.

 

Vierter Tag:

Meist am vierten Tag wird mit dem päd. Personal individuell der erste kurze Versuch des „Alleindableibens“ vereinbart. Mama oder Papa besprechen ohne Eile mit ihrem Kind die Situation und es hilft, wenn dem Kind Vertrauen und Zutrauen signalisiert wird. Achtsam bedeutet auch, dass eine eindeutige Verabschiedung ohne Wegschleichen von eurem Kind folgt. Die Bindungsperson verlässt das Blickfeld des Kindes für ca. 10 Minuten, bleibt aber in der Nähe. 

 

Übergänge sind als gelungen anzusehen, wenn länger andauernde Probleme ausbleiben, Kinder ihr Wohlbefinden zum Ausdruck bringen, die Kinder sozialen Anschluss finden und die Bildungsanregungen der neuen Umgebung aktiv für sich nutzen können.

 

Für Sie als Eltern ist uns wichtig, durch das gemeinsame Erleben des Tagesablaufes, ein erstes Reflexionsgespräch am Ende der ersten Woche, in der Anfangszeit den gemeinsamen Start in den Tag und eine individuelle Begleitung eine gute und stabile Vertrauensbasis zu schaffen.